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Filamentklebeband

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Das Filamentklebeband

Woher kommt der Name?

Die Bezeichnung Filament hat seinen Ursprung im spätlateinischen Wort „filamentum“. Der Begriff wird in unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen benutzt, immer hat es jedoch mit dem „filum“ (lat. Faden, Faser) zu tun: z. B. in der Biologie und Medizin, in der Astronomie, in der Elektrotechnik. Im Zusammenhang mit dem Filamentklebeband ist die Definition aus der textilen Terminologie entscheidend. Als Filament bezeichnet man hier eine aus einer Einzelfaser bestehende endlose Chemiefaser. Die DIN-Norm 60001 informiert über Fasern und ihre Eigenschaften.

Die Glasfaser macht’s

Beim Filamentklebeband ist es die Glasfaser, die den Unterschied macht. Glasfasern werden aus der Schmelze bestimmter Glasarten gewonnen und finden Einsatz als Kabel zur Datenübertragung, als lichttransportierendes Medium, als textiles Gewebe zur Wärmedämmung und Schallreduzierung, als Verstärkung für vielerlei Kunststoffe. Glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) erweisen sich als äußerst alterungs- und witterungsbeständig, chemisch resistent und verbessern durch hohe Elastizität die mechanischen Eigenschaften des Kunststoffs.

Der Erfinder

Zwölf Patente gehen auf das Konto des amerikanischen Erfinders Cyrus W. Bemmels (1912 – 1993). Alle haben mit Klebebändern zu tun. Aber seine bekannteste Entdeckung ist, wie man ein Klebeband durch Einarbeitung von Fasern in die Klebeschicht wesentlich kraftvoller machen kann als herkömmliche Tapes, ohne dass die Bänder an Stärke zu- und an Elastizität abnehmen. Die Erfindung des faserverstärkten Tapes stammt aus dem Jahr 1946, kam 1949 auf den Markt und wurde schnell ein Erfolg. Das Filamentklebeband sollte die Verpackungsindustrie um ein entscheidendes Element bereichern.

Das Filamentklebeband und die Physik

Filamentklebebänder sind anderen Klebebändern in punkto Reißfestigkeit weit überlegen. Sie haben eine extrem hohe Sofortklebkraft und können auch bei der Dauerklebkraft punkten. Unter Klebkraft versteht man die Kraft, die im Versuch benötigt wird, um ein Filamentklebeband von einer Stahlfläche abzuziehen. Ausgedrückt wird dieser Wert mit der Kraft N (Newton) und der Breite des Testbandes: bei einer Probenbreite von 25 mm wäre das N/25 mm. Die Reißkraft ist die Kraft, die man aufwenden muss, um einen Klebestreifen, den man einer bestimmten Zugkraft aussetzt, zum Reißen zu bringen. Sie ist unabhängig von der Klebkraft, wird aber ebenfalls in N/mm (bei einem Testband von 25 mm N/25mm) angegeben.

Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten

Das Filamentklebeband ist besonders da gefragt, wo andere Klebebänder nicht mehr in Frage kommen. Es eignet sich zum Bündeln, Befestigen, Umreifen und Sichern extrem schwerer ebenso wie sperriger Güter, z. B Fässer oder Rohre. Wegen seiner Unempfindlichkeit gegen Kälte, Wärme und Feuchtigkeit, wegen seiner Schock- und Schlagfestigkeit kann das Filamentklebeband auch bei vielen Gefahrgütern eingesetzt werden. Zur Umreifung von Gegenständen und Paletten wird kein Maschineneinsatz benötigt. Das Filamentklebeband kann überall flexibel eingesetzt werden. Da das Band sofort haftet, zieht man es problemlos um die zu befestigenden Teile herum. Es lässt sich trotz seiner Klebkraft gut wieder entfernen.

Vielfältige Handelsformen

Das Filamentklebeband gibt es mit einfacher Längsverstärkung oder – für noch größere Festigkeit – kreuzgitterverstärkt, also mit längs- und querliegender Glasfaserverstärkung. Die Klebeschicht unterscheidet sich in der Zusammensetzung je nach Hersteller. Weiß, transparent und (seltener) schwarz sind die bevorzugten Farben, 10 bis 100 mm die beliebtesten Breiten des Filamentklebebandes.